von Theatermaus SINE
Die Wärme im Juni machte auch der Theatermaus zu schaffen, trotzdem sollen die letzten Ereignisse der Saison nicht unerwähnt bleiben:
Am 29. Mai riefen die jüngsten Theaterschaffenden unter Winnies Anleitung zur Premiere „Willkommen im Dschungel“. Mogli ging zu seinen Freunden in den Dschungel, der aufwändig dekoriert wurde. Zahlreiche Tiere tummelten sich auf der Bühne, große Elefanten und ein Babyelefant, ein Tiger und bunte Schmetterlinge. Gemeinsam wurde getanzt, gespielt und geschmaust. Der hungrige Tiger bekam genug zu essen, so dass sich niemand vor ihm fürchten musste. Er spielte sogar Mundharmonika!
Winnie gelang es in spielerischer, lockerer Form neue Mitspieler und Kinder mit Theatererfahrung zu vereinen, mögliches Lampenfieber verwandelte sich in Spielfreude und die kleinen Belohnungen am Ende waren absolut verdient. Sogar ein Geburtstagskind spielte mit und wurde am Ende gefeiert. Zahlreiche Eltern, aber auch junge und ganz junge Fans der Spielbühne sparten nicht mit Applaus!
Die angesagte Premiere von „Das Horrorkabinett“ der Jugendtheatergruppe ließ bereits im Vorfeld einige Spekulationen zu. Ein symbolträchtiges Plakat verhieß Spannung und historische Bezüge. Die besuchte Probe und diverse undurchschaubare Vorbereitungen bewegten das etwas ängstliche Theatermausherz…
Endlich war es soweit, am Sonntag, dem 9. Juni, öffnete sich der Vorhang zu dem lange angekündigten Gruselstück:
Die elegante, selbstbewusste Lady Asmodena hat ihr Herz für Ausgrabungen entdeckt und will, vom Ehrgeiz getrieben, in die Reihe berühmter Ägyptologen wie Carter und Carnavon aufgenommen werden. Ein Mord in der unmittelbaren Umgebung und ihre attraktive, aber etwas verwirrte Nichte Augusta scheinen dem entgegen zu stehen. Als das Hausmädchen Gretchen mit einem blutigen Fuß in der Hand erscheint, ist das ein eindringlicher Gruselmoment. Auf diesen folgen im Laufe des Stückes weitere wie Schreie und Schüsse. Die Spannung steigt, denn das Rätsel wird nicht sobald gelöst. Der aktuelle Verehrer der Lady, der muskulöse, dem Alkohol zugeneigte Algernon, soll dabei helfen, die junge Augusta zu überführen und zu überzeugen, dass sie es ist, die im Unterbewusstsein als Werwolf oder Vampir Menschen mordet. Andererseits scheint es auch möglich, dass die in Ägypten ausgegrabene Wolfsmumie, laut der Lady ein Haustier des Gottes Imhotep, verflucht und erwacht ist und im Haus und der unmittelbaren Umgebung Unheil stiftet. Auch bleibt es nicht bei nur einem Mord. Allein Gretchen, das Hausmädchen, bewahrt ihre Alltagsruhe. Mit dem von ihr oft wiederholten Satz „Gretchen tu dies, Gretchen tu das“ im Ohr wird mancher Theaterbesucher den Saal verlassen haben.
Vorher wurden aber alle Darsteller, die Regisseurin Claudia und der Techniker Andreas lautstark und lange sehr verdient (!) gefeiert.
Sehr bemerkenswert empfand die Theatermaus die Besetzung bzw. professionelle Interpretation des Stückes, es schien den Darstellern auf den Leib geschrieben. Sie waren in der Lage, die Charaktere zu verinnerlichen und dem Publikum glaubhaft zu präsentieren, die Spannung zu halten und sowohl mit gruseligen und ernsthaften als auch amüsanten Momenten zu fesseln. Die bereits lange aktive Mitgliedschaft in der Spielbühne hinterlässt also ihre positiven Spuren….
In Winnies Bollerwagen ging es ab 20.06. auf Tour in den schönen Großenhainer Stadtpark anlässlich des „Erlebnisfestes der Sinne“. Das Luminarium, für Nichteigeweihte: ein aufblasbares Zelt mit intensiven Farbeffekten, lud die Darsteller der Lebenshilfe - Theatergruppe ein. Sie hatten sich in Schmetterlinge verwandelt und gaben mehrfach Vorstellungen einer Geschichte, die auf einer bunten Wiese spielte. Viele Zuschauende bewunderten die Schönheit der Gestaltung und Maus bedankt sich herzlich für diesen zauberhaften Beitrag zu dem tollen, gelungenen Wochenende.
Nachtrag: Wer nun der Mörder im „Horrorkabinett“ war? Maus meint, dass inzwischen so viele Zuschauer, darunter zahlreiche Lernende und Lehrende des Gymnasiums Großenhain das Stück gesehen habe, dass es bestimmt schon ein offenes Geheimnis ist. Wer es nicht herausbekommt, sollte auf eine weitere Aufführung des Stückes lauern und sich währenddessen vor Flüchen, Werwölfen, Vampiren und Mäusen in Acht nehmen und den Sommer genießen ;)
Das wünscht euch allen
eure SINE!