Premiere der Erwachsenen - Liebe ... und andere Leiden

von Theatermaus SINE

Hallo liebe Theaterfreundinnen und -freunde,

auf der Suche nach einem warmen Plätzchen fand ich die Tasche eines Scheinwerfers sehr geeignet. Als ich erwachte, befand ich mich mitten auf einer Bühne! Na, da bin ich aber schnell geflitzt und landete unter der ersten Stuhlreihe. Das war doch nicht die gewohnte Spielbühne Großenhain! Dann erfüllte Gemurmel den Raum, Füße trappelten, und ein wichtiger Mann hielt eine Lobrede auf die Frauen. Tatsächlich saßen fast nur Frauen im Publikum, mit fröhlichen Gesichtern. Da musste ich als Theatermaus das Geschehen einfach verfolgen, und schon begann das Stück: Eine Frau in Trainingskleidung, schon etwas geschafft, joggt zur Parkbank, reinigt sie und setzt sich. Sie wirkt angespannt. Jetzt sehe ich das Schild neben der Bank. „Kurhaus“ steht darauf und weist in die Richtung, aus der die Frau kommt. Ob es dort so anstrengend ist?

Eine zweite Frau im Kleid schlendert zur Bank. Sie sieht aus wie meine Mäusemama, wenn sie zu einer Feier geht – so wunderschön. Die Frau hält ein Glas in der Hand und trinkt in kleinen Schlucken daraus. Da bekomme ich gleich Durst. Vielleicht kann mir die erste Frau etwas aus ihrer Flasche abgeben? Sie trinkt „Molke“ und verzieht dabei das Gesicht. Ach, vielleicht möchte ich doch nichts davon. Aber jetzt unterhalten sich die beiden Frauen. Aber warum über Männer? Es ist doch gar keiner auf der Bühne! Verstehe einer die Menschen. Oft reden sie über das, was nicht da ist, aber die leckeren Chipskrümel vor ihrer Nase sehen sie nicht – zu meinem Glück.

Die Frau im schönen Kleid scheint etwas oder jemanden zu suchen. Sie erzählt, dass sie auch schon in der Sahara geschwitzt und gesucht hat, aber nichts gefunden. Und sie versucht, die andere Frau davon zu überzeugen, dass auch sie etwas braucht, was sie im Tanzcafé gegen die Langeweile finden kann. Sie gibt sich wirklich Mühe, aber die Sportfrau scheint ganz zufrieden zu sein und nimmt nun sogar ihr Strickzeug heraus, genießend ihre Pause strickend und sitzend. Das ist ja mausespannend!

Dann humpelt ein Mann heran und setzt sich, um zu verschnaufen, zwischen die Frauen. Oh, jetzt geht es um Krankheiten, und die elegante Frau interessiert sich sehr dafür, ob der Mann noch „funktioniert“. Dabei funkeln ihre Augen ihn bedeutsam an. Vielleicht denkt sie, er wäre die Lösung gegen ihre Langeweile? Die andere Frau ist viel netter zu ihm und scheint zu wissen, dass so ein Mensch viele Seiten hat... auch das sogenannte Alter.

Gerade als mich jemand mit dem Fuß wegschob, sah ich noch, wie der Mann mit einer der Frauen wegging. Aber warum und wohin??? Die Zuschauerinnen und Zuschauer lachten und klatschten begeistert. Ende.

Ich muss mir das Stück unbedingt noch einmal ansehen, gespielt von den großartigen Darstellerinnen und Darstellern Marina, Claudia und Jens von der Erwachsenengruppe. Aber jetzt ab in die Tasche und zurück in den Alberttreff.

Eure SINE

P.S.: Ich war übrigens im Kino zur Frauentagsfeier. Den Film nach dem Theaterstück konnte ich mir auch noch anschauen. Mausfrauenglück!!!

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