29. Großenhainer Theatertage - 08. April 2024

von Theatermaus SINE

Der Kirschgarten

Oh, Mauseschreck..hab ich den ganzen Frühling verschlafen?
Draußen ist es sommerlich warm und es gibt ein Theaterstück, das KIRSCHGARTEN heißt?!

Heute ist der 8. April 2024 und die diesjährigen 29. Theatertage der Spielbühne beginnen gerade. Juhuuuu, diesmal 3 Wochen lang Theater schauen. Das gefällt mir!
Zum Auftakt spielte diesmal das glashaus- theater Meißen. Da waren doch bekannte Gesichter vom Vorjahr dabei! Wieder hatten sie sich ein anspruchsvolles Stück herausgesucht: „Der Kirschgarten“ von einem Herrn Tschechow und es spielte in Russland, wo es im Winter immer so mauskalt ist.

So viele Mitspieler, da musste Maus genau hinschauen … und die konnten so schnell sprechen! Da war ein Selbstbewusster mit einem Zopf, das war ein Unternehmer. Seine Vorfahren waren ganz arm und er hatte sich etwas erschaffen, ganz stolz war er darauf und wollte auch immer die reiche adlige Dame ohne Geld beratschlagen. Aber die gab fleißig weiter ihr nicht vorhandenes Geld aus und sollte dann den schönen Kirschgarten verkaufen. So gar nicht klug, diese Frau. Aber zu ihren Töchtern war sie lieb und wollte sie gerne verheiraten, aber  da kam auch nichts dabei heraus. Und die Kandidaten fürs Heiraten…( grübelndes Mäuseohrzupfen)…irgendwie wirkten auch sie unentschlossen.
Einer schien zu wissen, was er will, den nannten sie spöttisch den „ewigen Studenten“. Da guck, ein Buch hatte er schon geschrieben!
Und noch ein Mann gab ständig Geld für Spiele aus, was er nur geliehen hatte…am Ende hatte er aber doch welches. Jemand hatte weiße Erde auf seinem Land entdeckt. Die verkaufte er nun teuer.

Da gab es noch den Bruder der adligen Dame, der erzählte immer viel von diesem…und jenem…..aber er half bei der Sache mit den Schulden und dem Garten auch überhaupt nicht weiter. Schade eigentlich und immer ein bisschen lustig und eigentlich traurig….und dann feierten und warteten alle, wer kauft den schönen Garten und das Haus? So eine Warterei…dabei hatte doch der Diener schöne Rezept- und Marketingideen (na gut, Maus denkt an einen Hofladen, vielleicht nicht ganz gemäß der Zeit und dem Stück), aber dazu hätten ja alle etwas TUN müssen.

Das war ja klar! Der Unternehmer hat alles ersteigert und trotz aller wunderschönen Erinnerungen der Dame und der Familie und des Dieners ließ er die Bäume schon abholzen, als die Familie noch im Aufbruch war. Dem alten Diener hat es gleich ganz das Herz gebrochen, dann er wurde auch noch vergessen.

In meinem Mausbäuchlein wirbelten die Gefühle durcheinander: Menschen können also eingebildet reich und trotzdem verschwenderisch sein, aber eigentlich faul und so gleichgültig? Und kluge Menschen werden ausgelacht? Und überhaupt, Herr Tschechow, haben Sie das alles ernst gemeint? Vielleicht sollte ich mal ein Mausglas Kirschlikör….???

Aber den schenke ich lieber den Schauspielern, denn vor der Inszenierung dieses Stückes kann ich nur meinen Maushut ziehen!

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