von Theatermaus SINE
Am Grundschultheatertag haben ganz junge Schauspieler und Schauspielerinnen viel Durchhaltevermögen gezeigt. Gut, ich hatte ja schon bei den Premieren der Großenhainer Grundschulen am Dienstag zugeschaut, da war der Zuschauerraum voll mit Eltern, Geschwistern, Großeltern und Freunden. Darüber freue ich mich immer, denn die kleinen SchauspielerInnen sollten ja Applaus bekommen (je mehr, desto besser!) und gleich am Mittwoch noch einmal vor ihren Schulklassen auftreten. Diese haben ganz schön gestaunt, was Kinder der Klassen 1 bis 4 im GTA in einem noch nicht ganz vollständigen Schuljahr erarbeitet haben! Und dann habe ich noch erlauscht, dass manche Kinder gar nicht viel Probezeit hatten, weil sonst die gaaaanze Schulplanung durcheinander gerät. Deshalb lobe ich alle Kinder der Grundschulen hier mal ganz besonders für ihren Fleiß!
Insgesamt traten 4 Gruppen auf, Andreas hat sie fleißig fotografiert. Vielleicht erkennt ihr die einzelnen Rollen und SchauspielerInnen aus den Stücken wieder. Als erstes spielte die Kindergruppe der Spielbühne das neue Stück, dass in diesem Jahr Premiere hatte: ELLA FELICITAS. Den Inhalt des Stückes habe ich euch schon bei der Premiere erzählt, inzwischen scheint mir die Stadt Miesbach schon richtig zu „flutschen“ und die Gruppe konnte professionell eine ausgefallene Rolle neu besetzen, ohne dass es auffiel. Natürlich fragten die Besucher danach, wer es wohl war, denn am Grundschultag darf man den Schauspielenden Fragen stellen. Dabei sitzen sie vorn am Bühnenrand und werden so ganz schnell wieder zu normalen Kindern. Vielleicht bekommt mancher Zuschauer hier Lust, auch einmal in einem Stück mitzuwirken. Jetzt plaudere ich einmal aus dem Mauskästchen- mit Winnies Hilfe fällt es den Kindern leicht, eine Rolle zu finden, die zu ihnen passt.
Nach ELLA kam DER VERZAUBERTE PRINZ der 1. Grundschule zur Aufführung. Da waren viele Rollen zu besetzen, wie König, Königin und Prinz, zwei Dienerinnen, zwei Hexen mit Rabe und Kater und eine Fee und ein kleines, mutiges und kluges(!) Mädchen. Die Fee war auch Erzählerin und Zauberin. Der Prinz machte seinen Eltern viel Freude, denn er spielte immer fröhlich und laut lachend bis das zwei bösen Hexen missfiel, die gleich zur Tat schritten und einen gemeinen Hexentrank brauten. Dabei halfen ihnen Kater und Rabe. Die Dienerinnen passten zwar immer auf den Prinzen auf, aber sie hatten sehr viel zu tun, so dass die Hexen ihn doch mal allein erwischten. Sie verabreichten ihm die drachenpupsgesättigte Blubberbrause , die ihn nur noch weinen ließ. DAS konnte nun wieder im Schloss NIEMAND aushalten und man suchte einen mutigen Jungen, der die Sache in Ordnung bringen konnte. Aber wer sollte zu zwei mächtigen Hexen hingehen, ihre Krähe und Kater besiegen und ihre Hexenbesen stehlen? Es fand sich kein Junge, aber dafür ein selbstbewusstes, mutiges und kluges(!) Mädchen. Sie besiegte Krähe und Kater, die von den Hexen dafür mächtig beschimpft wurden, und stahl die Hexenbesen. Aber ohne Besen waren die Hexen machtlos und mussten in einer dramatischen Szene sterben. Die Fee enthexte die Besen und jeglicher Zauber verlor seine Kraft. Der Prinz bekam sein Lachen zurück und das mutige Mädchen wünschte sich als Belohnung ein Zuhause. Sie durfte im Schloss bleiben, spielte und lachte, diskutierte und stritt endlos mit dem Prinzen, wie es Geschwister so machen…und schon gab es ein neues Problem….aber das wird vielleicht im nächsten Stück gelöst.
Zusatz 1…die vielen frechen Schimpfwörter der wortgewaltigen Hexen wollte Maus jetzt nicht wiederholen, die gehören ja wirklich nur auf die Bühne.
Zusatz 2…In einem Stück, inszeniert von Winnie, kann die passende Rolle ein lesender König und eine lesende Königin sein, manchmal auch eine Dienerin, die nicht sprechen muss. Maus SINE findet es soooooo liebenswert, dass jeder Darsteller seinen Platz findet!
Die GTA- Gruppe der Grundschule Am Schacht hatte sich das Stück SCHNEEWEISSCHEN UND ROSENROT herausgesucht. Gleich zwei Erzählerinnen begleiteten uns durch das Märchen. Schneeweißchen, Rosenrot und ihre Mutter, sowie der Bär und der Zwerg spielten alle wichtigen Szenen des Märchens, wobei insbesondere der Zwerg mit gut verständlicher, ziemlich unanständiger Sprache und sehr bewegungsfreudig spielte. Die beiden Mädchen und ihre Mutter stellten eine ruhige, liebevolle und fleißige Familie dar, der sich der Bär gut anpasste und wenig furchteinflößend wirkte. Überhaupt war der Wald im Frühling von vielen Tieren wie Vogel, Hase, Fuchs und Eichhörnchen bevölkert, die in typischer Art das Geschehen unterstützten und immer wieder Bewegung ins Bild brachten. Der Adler bedrängte den Zwerg glaubhaft und musste vertrieben werden. Hier, wie auch in den anderen Rettungsszenen waren die Mädchen sehr mutig! In allen Stücken mochte ich die Kostüme sehr, die Kinder schienen sich damit in ihre Figuren zu verwandeln. Vielleicht war doch ein bisschen Zauberei dabei?
Dann gab es ein Nudelgericht zur Stärkung am Mittag und eine wohlverdiente Pause.
Für die Gäste aus der Questenberg-Grundschule Meißen war jetzt Zeit und Gelegenheit ihre Szenen noch einmal durchzugehen und sich mit der Bühne vertraut zu machen. Sie haben in ihrer Schule keine Gelegenheit auf einer echten Bühne zu spielen und waren selbst ganz gespannt auf die neuen Bedingungen. Maus hatte gehört, dass es eigentlich zwei Gruppen waren, die einander noch nicht lange kannten und hier gemeinsam spielen wollten. Das alles erhöhte natürlich die Aufregung. Der Arbeitstitel des Stückes war „Vor, zurück, zur Seite, ran- auf der Suche nach Zeit“ und Maus freute sich, gleich ein lebendes Uhrwerk auf der Bühne zu erkennen, sehr interessant dargestellt von einigen der schauspielenden Gäste. Dazu wiesen Musik und Wortbeiträge auf verschiedenes Verstehen von „Zeit“ hin, zum Beispiel: Minute, Sanduhr, Frühling, aber auch Warten auf den Bus und Szenen aus dem Alltag, auch wissenschaftliche Erkenntnisse wurden vorgetragen. Zeit schien in der Zeitlupenszene keine Rolle zu spielen, oder doch? Danach wurde noch mal intensiv gespielt, im Forschungslabor, wo eine Zeitmaschine mal mehr, mal weniger rumpelte und funktionierte und uns alle erst zu den Dinosauriern und dann zu den Cowboys nach Texas schickte . Dort konnten besonders die Darstellerinnen ihr tänzerisches Können zeigen. Ganz am Ende des Stückes wurde noch einmal von allen gemeinsam zum Lied „Danke“ getanzt und es zeichnete sich ab, dass Musik auch in den künftigen Inszenierungen eine große Rolle spielen wird. Übrigens hatten unsere Gäste ihr Stück selbst erdacht und mit dem Spielleiter Renè, der auch als Lehrer in der Schule tätig ist, gemeinsam über kleine Ideenschnipsel erarbeitet.
Alle Anwesenden waren natürlich gespannt auf die vierte Fragerunde und es stellte sich heraus, dass es noch eine große Gemeinsamkeit aller, außer dem Alter von 7 bis 10, gab: Die meistgenannte Lieblingsfarbe war Türkis. Maus fand die Frage danach interessant, aber noch viel schöner das gegenseitige Lob und richtig gute Hinweise wie „lauter und langsamer Sprechen“ oder „zum Publikum drehen beim Spielen“. Außerdem gab es für alle Applaus, denn alle Spielenden wussten, wieviel Mühe, Zeit und Aufregung in jeder Aufführung steckte. Bestimmt denken alle Mitwirkenden noch über das nach, was sie in den anderen Stücken gesehen haben und können sich wieder etwas bewusster bewegen auf den Brettern, die hier Teile von Kinderwelten bedeuten. Eure SINE